Der Google Consent Mode ist eine Schlüsseltechnologie für Websites, die Datenschutz und Tracking miteinander verbinden wollen. Mit diesem Tool können Sie bestimmen, in welchem Umfang Google‑Dienste wie Google Analytics 4 (GA4) oder Google Ads Daten erheben, je nach Einwilligung des Nutzers. So bleiben Sie rechtlich auf der sicheren Seite und erhalten dennoch wertvolle Insights. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie der Consent Mode funktioniert, welche Vorteile er bietet und wie Sie ihn Schritt für Schritt auf Ihrer Website einrichten.

Was ist der Google Consent Mode und warum ist er wichtig?

Der Google Consent Mode ist eine Schnittstelle (API), die Google bereitstellt, um das Verhalten von Google-Tags anhand der Zustimmung der Nutzer zu steuern. Konkret bedeutet das: Wenn ein Nutzer ein Cookie‑Banner oder eine Consent Management Platform nutzt, übermittelt diese die Zustimmung oder Ablehnung an Google. Abhängig davon entscheidet der Consent Mode, ob und wie Daten erfasst, verarbeitet oder anonymisiert werden. Mit der Version 2 (V2) wurden neue Parameter ergänzt, darunter ad_user_data und ad_personalization, um Werbung und Personalisierung noch feiner steuern zu können.

Die Bedeutung des Google Consent Mode hat in den letzten Jahren stark zugenommen, nicht nur aus technischer Sicht, sondern vor allem im Hinblick auf die zunehmenden Anforderungen an Datenschutz und Compliance. Mit der Einführung und Verschärfung von Regularien wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), dem Digital Markets Act (DMA) sowie dem revidierten Datenschutzgesetz (revDSG) in der Schweiz sind Websitebetreiber verpflichtet, die Einwilligungen ihrer Nutzer rechtskonform und transparent zu verwalten. Genau hier setzt der Google Consent Mode an und bietet eine elegante Lösung, die Rechtssicherheit und Datenanalyse miteinander vereint.

Datenschutz und DSGVO-Konformität

Einer der wichtigsten Gründe für die Nutzung des Google Consent Mode ist die sichere Einhaltung der Datenschutzgesetze. Sobald ein Nutzer eine Webseite betritt, müssen Cookie-Banner und Einwilligungsprozesse rechtskonform gestaltet sein. Doch mit Zustimmung allein ist es nicht getan, auch die technische Umsetzung muss stimmen. Der Google Consent Mode sorgt dafür, dass nur jene Daten erhoben werden, für die eine Zustimmung vorliegt. Gleichzeitig werden alle anderen Daten entweder anonymisiert oder gar nicht erst verarbeitet. Diese granular steuerbare Datenerhebung macht Ihre Website fit für die DSGVO, das revDSG und die aktuellen Anforderungen des DMA.

Flexibles Tracking trotz Cookie-Ablehnung

Eine häufige Herausforderung für Websitebetreiber besteht darin, dass viele Nutzer die Verwendung von Cookies ganz oder teilweise ablehnen. In solchen Fällen war bisher oft keine Datenerhebung mehr möglich, mit dem Ergebnis, dass wichtige Marketing- und Analyseinformationen verloren gingen. Der Google Consent Mode ermöglicht ein flexibleres Tracking. Auch wenn keine vollständige Zustimmung vorliegt, können cookielose Pings und anonymisierte Events gesendet werden. Das bedeutet, dass Sie trotz Ablehnung grundlegende Metriken wie Seitenaufrufe oder Sitzungsdauer erfassen können – ohne gegen Datenschutzgesetze zu verstossen. Dies ist besonders wertvoll für Unternehmen, die datenbasierte Entscheidungen treffen möchten.

Verbesserte Datenqualität bei eingeschränkter Zustimmung

Durch die Einführung von Version 2 des Google Consent Mode haben Unternehmen nun noch mehr Kontrolle darüber, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden. Selbst wenn Nutzer nur selektiv zustimmen oder bestimmte Arten von Cookies (z. B. für Werbung) ablehnen, erhalten Sie dennoch Zugriff auf anonymisierte oder aggregierte Daten. So bleiben wichtige KPIs wie Conversion-Raten, Absprungraten oder Traffic-Quellen analysierbar, auch wenn keine personenbezogenen Daten gespeichert werden dürfen. Diese Möglichkeit zur teilweisen Datenerhebung verbessert die Datenqualität erheblich und sorgt für belastbare Analysen.

Effizienteres Marketing trotz Datenschutzregeln

Ein weiteres zentrales Argument für die Implementierung des Google Consent Mode ist der Erhalt Ihrer Marketing-Performance, selbst bei eingeschränkter Einwilligung. In vielen Fällen verlieren Unternehmen durch fehlende Zustimmung zum Tracking wichtige Erkenntnisse, die sie zur Steuerung von Google Ads, Remarketing-Kampagnen oder A/B-Tests benötigen. Mit dem Consent Mode können Sie diese Informationen auch in cookieloser Form weiterverwenden. Das sorgt dafür, dass Ihre Kampagnen zielgerichtet und datenbasiert bleiben.

Was ändert sich mit Consent Mode V2?

Mit der Einführung des Google Consent Mode V2 im März 2024 hat Google die Möglichkeiten zur datenschutzkonformen Datenerhebung deutlich erweitert. Ziel ist es, Unternehmen noch mehr Kontrolle über die Datenverarbeitung zu geben, basierend auf der expliziten Zustimmung der Nutzer. Die neue Version ergänzt den bisherigen Funktionsumfang um zwei wichtige zusätzliche Parameter.

Diese Parameter im Überblick:

  • ad_storage: Dieser Parameter steuert die Speicherung von Werbe-Cookies. Nur wenn der Nutzer ausdrücklich zustimmt, dürfen Cookies für Remarketing, Conversion-Tracking oder personalisierte Werbung gesetzt werden.
  • analytics_storage: Hier geht es um die Verwendung von Analyse-Cookies. Bei Zustimmung werden Besucherdaten für Google Analytics erhoben. Liegt keine Zustimmung vor, können nur eingeschränkte, anonymisierte Daten verarbeitet werden.
  • ad_user_data: Dieser neue Parameter erlaubt es Google, personenbezogene Nutzerdaten für Werbezwecke zu verwenden. Dazu zählen beispielsweise Standortinformationen oder Nutzerinteraktionen mit Anzeigen – sofern die Zustimmung erteilt wurde.
  • ad_personalization: Ebenfalls neu ist dieser Parameter, der personalisierte Werbung aktiviert – etwa im Rahmen von dynamischem Remarketing. Nutzer, die keine Einwilligung erteilen, erhalten weiterhin generische, nicht personalisierte Anzeigen.

Durch diese vier Parameter bietet der Google Consent Mode V2 eine deutlich präzisere Steuerung der Datenverarbeitung. Websitebetreiber können exakt festlegen, welche Daten bei welcher Einwilligung erfasst werden dürfen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass keine Daten ohne rechtliche Grundlage erhoben werden. Die Trennung von funktionalen, analytischen und werblichen Einwilligungen sorgt für Transparenz und entspricht den Anforderungen moderner Datenschutzgesetze.

Diese neue Flexibilität ist insbesondere für Unternehmen mit komplexen Marketing- und Analyseprozessen ein grosser Vorteil. Sie können weiterhin fundierte Entscheidungen treffen, ohne gegen die DSGVO oder das Schweizer Datenschutzgesetz zu verstossen. Zudem wird das Vertrauen der Nutzer gestärkt, da deren Präferenzen technisch sauber umgesetzt werden.

Basic oder Advanced: Welche Implementierung passt zu Ihnen?

Basic Mode

  • Tags (z. B. Google Analytics oder Google Ads) werden erst geladen, wenn ein Nutzer zustimmt. Google-Hilfe+1
  • Bis zur Zustimmung werden keine Daten gesendet — auch kein Consent‑Status. Das schützt maximal die Privatsphäre. Google for Developers+1
  • Vorteil: Maximale DSGVO‑Konformität — ideal, wenn Sie maximale Rechtssicherheit wollen.

Advanced Mode

  • Tags laden sofort beim Seitenaufruf, setzen aber standardmässig alle Consent-Parameter auf „denied“. Google for Developers+1
  • Wird eine Zustimmung gegeben, werden Cookies gesetzt und vollständige Daten gesammelt. Bei Ablehnung sendet Google cookielose „Pings“ (z. B. Zeitstempel, Referrer, Event‑Informationen), damit zumindest aggregierte oder modellierte Daten für Analytics und Conversion‑Tracking verfügbar sind.
  • Vorteil: Bessere Datenlage, weil auch bei Ablehnung noch gewisse Einblicke möglich sind, ideal für Marketing und Analyse.

So richten Sie den Google Consent Mode ein

  1. Verfügen Sie über ein Cookie‑Banner oder eine Consent Management Plattform (CMP).
  2. Entscheiden Sie sich für Basic oder Advanced Consent Mode.
  3. Fügen Sie den Google Tag (gtag.js oder über Google Tag Manager) auf jeder Seite Ihrer Website ein. Google for Developers+1
  4. Setzen Sie die Standard‑Consentwerte vor der Nutzerentscheidung auf „denied“ (especially bei Analytics und Ad Storage). Cortina Consult+1
  5. Übergeben Sie nach Zustimmung des Nutzers das Consent‑Signal an Google (z. B. mit gtag(‚consent‘, ‚update‘, {…})). Google for Developers+1
  6. Testen Sie, ob Tags korrekt arbeiten — sowohl bei Zustimmung als auch bei Ablehnung.
  7. Dokumentieren Sie Ihre Einwilligungen und Einstellungen, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Mit dieser Schritt‑für‑Schritt‑Anleitung stellen Sie sicher, dass der Consent Mode korrekt funktioniert und Sie datenschutzkonform handeln.

Für wen lohnt sich der Google Consent Mode besonders?

Der Google Consent Mode eignet sich für alle, die datenschutzkonform arbeiten und gleichzeitig auf aussagekräftige Nutzerdaten nicht verzichten möchten. Besonders Online-Marketing-Agenturen und Unternehmen, die Kampagnen analysieren und optimieren, profitieren von der Möglichkeit, auch bei eingeschränkter Zustimmung anonymisierte Daten zu nutzen. Ebenso ist der Consent Mode ideal für Webseitenbetreiber in der EU oder der Schweiz, wo strenge Datenschutzgesetze wie die DSGVO oder das revDSG gelten.

Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die nach einer einfachen, rechtssicheren Lösung für Cookie-Einwilligungen suchen, können den Google Consent Mode unkompliziert in bestehende Consent-Banner integrieren. Für Websites mit hohem Traffic sorgt die Technologie zudem dafür, dass trotz vieler Cookie-Ablehnungen weiterhin wertvolle, aggregierte Daten zur Optimierung von Inhalten und Kampagnen verfügbar bleiben.

Datenschutz und Tracking im Gleichgewicht

Der Google Consent Mode bietet eine zuverlässige Lösung, um Datenschutzvorgaben wie DSGVO und DMA einzuhalten, ohne auf wichtige Tracking-Daten verzichten zu müssen. Sie benötigen Unterstützung bei der technischen Umsetzung oder Integration? Dann kontaktieren Sie jetzt Webgorilla und wir helfen Ihnen weiter!